Weiter zur Kasse, 15 Euro für die Flatrate, Plastikbändchen ums Handgelenk. Garderobe, Mantel abgeben, kostet noch mal einen Euro extra, blöd, was soll’s, und weiter, durch den langen Gang in Richtung der wummernden Bässe.
Die Nacht ist noch jung.
Und Jonas Barthold, 19 Jahre jung, Student im dritten Semester an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, das Stipendium für die Pariser Sorbonne in der Tasche, hat noch drei Stunden zu leben.


2013: Neun Schulfreunde besuchen eine Diskothek in Bad Hombach. Zwei Wochen später wird einer von ihnen tot im Rhein gefunden. Die Rechtsmedizin findet keine Hinweise auf Fremdverschulden, die Ermittlungsbehörden mutmaßen Suizid. Die Ermittlungsakte wird geschlossen.

2018: LKA-Zielfahnder Thomas Mohr wird in die neugeschaffene Ein-Mann-Abteilung Cold Cases strafversetzt. Dort will man ihn vergessen. Endstation. Auf seinem Schreibtisch liegt zuoberst die geschlossene Akte aus Bad Hombach. Suizid? Blödsinn. Warum wurden die Videoaufzeichnungen der Überwachungskameras so lustlos ausgewertet? Warum wurden Zeugenaussagen ignoriert? Warum wurden die Ermittlungen so blitzartig eingestellt? Je mehr Mohr gräbt, desto deutlicher tritt eine Parallelwelt zutage, eine Schattenwelt außerhalb des Ortungssystems der Öffentlichkeit. Ein perfektes System der Angst und des eisernen Schweigens.